Das „normale“ Ball spielen mit dem Hund, ist in etwa das Blödeste was man mit dem Hund zu seiner Freizeitbeschäftigung anstellen kann. Ich rede von der Art des „Spiels“ wo Hundehalter, womöglich noch mit einem Wurfgerät bewaffnet, auf der Wiese stehen und ihrem vermeintlich begeistertem Vierbeiner, unaufhörlich Bälle durch die Gegend pfeffern. Der Hund hetzt wie bekloppt hinterher… Tolles Spiel, oder???
Ich möchte mit diesen Zeilen weder als Spaßbremse noch als Spielverderber fungieren. Aber dennoch deutlich erklären, warum es weitaus bessere und vernünftigere Möglichkeiten gibt, deinen Hund zu beschäftigenHetzen macht „Spaß“… und süchtig!
Warum rennt der Hund eigentlich so einem kleinen runden Gegenstand hinterher? Manche Hunde flitzen sogar wieder und wieder und oftmals bis zur totalen Erschöpfung ihrem Lieblingsball hinterher. Sie haben nur Augen für „ihren“ Ball und fordern diverse Personen immer wieder auf, Ihnen den Ball zu schmeißen. Bei der Auswahl: Leckerlie oder Ball? entscheiden sie sich ohne zögern für den Wurfgegenstand und sind „glücklich“ wenn sie diesem hinterher jagen dürfen. Diese Hunde sind sogenannte „Balljunkies“.
Was im ersten Moment witzig klingt, ist aber überhaupt nicht lustig. Wirklich nicht! Oder glaubst du, für einen Drogenabhängigen ist der nächste „Schuss“ eine fröhliche und spaßige Angelegenheit? Nein, natürlich nicht. Abhängige Menschen fühlen sich zwar nach Einnahme ihres Suchtmittels gut gelaunt, beschwingt, aufgegratzt, entspannt oder selbstbewusst, es macht ihnen aber sicherlich nicht „Spaß“ Alkohol oder Drogen zu konsumieren.
Ähnlich verhält es sich auch mit unserem Balljunkie. Es ist bestimmt nicht schön, völlig „gaga“ einem kleinen runden Gegenstand hinterher zu jagen und permanent gestresst und „aus dem Häuschen zu sein“ sobald der Ball auftaucht.
Mein Hund sieht aber wirklich total glücklich aus, wenn wir Ballspielen denkst du jetzt vielleicht. Da hast du sogar Recht. Er sieht nämlich tatsächlich so aus- ist es aber nicht! Denn der Schein trügt, wie es uns ja bei einem suchtkranken Menschen einleuchtend ist.
Bei unserem Hund ist das Suchtverhalten ähnlich: Beim Hetzen entsendet der Körper einen großen Hormonausstoß. Es wird Adrenalin freigesetzt, ebenso Glückshormone, hauptsächlich der Botenstoff Dopamin.
Das Hinterherjagen eines Balles versetzt den Vierbeiner also manchmal in einen rauschähnlichen Zustand.
Ball spielen beansprucht die Gelenke
Besonders für große und mittelgroße Hunde ist es eher schädlich für die Gliedmaßen, wenn der Hund zig Mal hintereinander loshetzt und dann eine Vollbremsung macht um den Ball zu fangen. Manche Vierbeiner überschlage sich fast oder stürzen regelrecht um das geliebte Wurfgeschoss doch noch zu ergattern. Prellungen und Zerrungen sind hier an der Tagesordnung. Es gibt zahlreiche und sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für Hunde- Ball spielen gehört auf jeden Fall nicht dazu!
Langweilig und stupide
Warum der Hund trotzdem „glücklich“ aussieht, habe ich oben erklärt. Aber wenn du wirklich einmal darüber nachdenkst, wirst du feststellen, das da nun wirklich nichts Großartiges dabei ist. Ball fliegt – Hund rennt hinterher. Ball fliegt – Hund rennt hinterher. Ball fliegt – Hund rennt hinterher…
Ball spielen fördert weder die Intelligenz des Vierbeiners, noch lastet es ihn mental aus. Ich behaupte sogar, dein Hund verblödet regelrecht, wenn du ausschließlich mit ihm Ball spielst. Es gibt bestimmt ein tolles Hobby für deinen Hund, finde es heraus 😉