Für die meisten Welpenbesitzer ist es von Anfang an sehr wichtig, ihr Hundekind zur sogenannten „Stubenreinheit“ zu erziehen. Das heißt, sie wollen ihrem Fellbündel möglichst schnell beibringen in der Wohnung oder im Haus weder ihr Geschäft zu verrichten, noch einen See zu hinterlassen.
Was muss, das muss
Als erstes solltest Du daher bedenken, dass Welpen fast immer Pipi müssen: nach dem Fressen, nach dem Spielen, nach dem Schlafen, nach dem Spaziergang. Nach dem Spaziergang? Ja ganz richtig gelesen! Absolut unverständlich erscheint einigen frisch gebackenen Hundeeltern, die Tatsache, dass ihr junger Hund lospieselt, sobald sie von einem kleinen Gassigang oder einem Ausflug im Garten wieder in die gute Stube zurück kehren.
Das liegt daran, dass der Welpe schlichtweg „vergisst“ sein Bächlein irgendwo draußen zu platzieren, wo es doch so wahnsinnig spannend ist, die Welt zu erkunden. Er schnuppert hier, schnuppert dort, untersucht das Laub, jagt einen Schmetterling, kaut auf Baumrinde herum, hopst fröhlich umher und ist voll und ganz mit seiner Umwelt beschäftigt. Kaum ist das Hundekind wieder in seiner gewohnten Umgebung, der Wohnung und kommt nach und nach wieder zur Ruhe, „fällt ihm ein“, dass es noch pieseln muss. Und wenn ein Kleinkind, egal ob Mensch oder Hund, ans pieseln denkt, ist es meistens schon zu spät… Bevor unser Welpe sich bemerkbar machen kann, ist schon ein kleiner See entstanden.
Daher ist es sinnvoll am Ende eines jeden Ausfluges nach draußen, an eine bestimmte „Pipistelle“ zu gehen und deinen Welpen daran zu „erinnern“, das da evtl. noch etwas zu erledigen ist. Bleib einfach mit dem bestenfalls angeleinten Welpen, so lange an einer bestimmten Stelle stehen, bis ihm langweilig wird und er sich hinsetzt oder hinlegt. Jetzt wartest du noch einen Moment, ob der kleine Hund im Ruhezustand vielleicht seine Blase entleert und lobst ihn gegebenenfalls überschwänglich. Ein Leckerlie ist in diesem Moment sicherlich nicht verkehrt und hilft dem Welpen bestimmt in Zukunft schneller das Gefühl zu bekommen, ob da vielleicht noch eine Pfütze zu gestalten ist.
Außerdem solltest du die ersten Wochen sooft es geht mit dem Welpen vor die Tür gehen. Wichtig ist, dass du ihn stets auf weichen Untergrund setzt, wie Rasen oder Erde. Das ist wichtig, damit der kleine Hund später eine Art „Hemmschwelle“ hat auf glatten Böden, wie Fußwegen, Fußböden, Fliesen usw. zu urinieren.
Strafe ist gemein
Entdeckst du trotz deiner Bemühungen doch einmal einen kleinen See von deinem Hundekind, bitte auf keinen Fall schimpfen oder genervt sein. Strafe, wie den Welpen im Nacken schütteln oder gar mit der Nase in seine Hinterlassenschaft stubsen, ist absolut tabu! Oder wie würdest du reagieren, wenn in einem Ratgeber für Kindeserziehung zu lesen, wäre: „Schmieren Sie Ihrem Kind die vollgeschissene Windel ins Gesicht, damit es so schnell wie möglich lernt, eigenständig auf’s Töpfchen zu gehen“. Natürlich wärst du entsetzt und das auch zu Recht! Eben, deshalb wird der Welpe auch nicht mit der Nase in seinen Kot oder Urin getunkt! Ein schlimmer Vertrauensbruch ist die Folge, und der junge Hund wird die Maßnahme nicht verstehen.
Die lange Nacht
Auch wenn es tagsüber schon ganz gut mit der Stubenreinheit klappt, gilt es nun auch die Nächte ohne Malheur zu meistern. Die wenigsten Welpen können gleich die gesamte Schlafenszeit ihrer Menschen durchhalten. Meistens werden Sie mindestens einmal in der Nacht wach und müssen dann in der Regel auch pinkeln. Empfehlenswert ist es daher, neben deinem Welpen zu schlafen, damit du sofort bemerkst, wenn er unruhig wirst und mit einem Gang nach draußen reagieren kannst. Hast du einen sehr festen Schlaf und wachst nicht auf, wenn dein kleiner Hund nicht mehr seelig vor sich hin schlummert, dann kannst du ihn auch an eine Hundebox gewöhnen. Ist das Hundekind in so einer Box eingesperrt, macht es sich oftmals etwas vehementer bemerkbar wenn es pieseln muss, da auch junge Hunde schon instinktiv ihr „Nest“ sauber halten und äußerst ungern in ihr Bettchen urinieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin sich den Wecker beispielsweise anfangs auf 2 Uhr nachts zu stellen und täglich 10 bis 20 Minuten später den Weckton läuten zu lassen. So gehst du täglich, bzw. nächtlich ein klein wenig später mit dem Welpen hinaus und er gewöhnt sich langsam an die menschlichen Schlafenszeiten.
Schritt für Schritt
- Gehe alle zwei bis drei Stunden mit dem Welpen nach draußen.
- Warte, bis der Kleine tatsächlich sein Geschäft gemacht oder gepieselt hat.
- Lobe dein Hundekind für jeden Haufen an erwünschten Stellen, wie Gras, Erde usw..
- Stelle dir vorerst für nachts einen Wecker, falls dein Welpe noch einmal raus muss.
- Gewöhne deinen Familienzuwachs langsam an längere „Pipipausen“.