6 Tipps, wie du deinen Hund vom Jagen abhältst!

Hund im WaldFür viele Hunde gibt es beim Anblick von wildlebenden Kaninchen oder Rehen, kein Halten mehr! Weg ist der Vierbeiner und der verzweifelte Hundehalter bleibt allein zurück!

Zunächst die schlechte Nachricht: Der ausgeprägte Jagdtrieb eines Hundes, lässt sich nicht einfach abtrainieren. ABER, und das ist die gute Nachricht, er lässt sich mit viel Training, in der Regel sehr gut kontrollieren. Mit viel Training, ist allerdings auch wirklich tägliches Üben gemeint.

Auffällig jedoch ist, dass viele Hunde, die ihren Besitzer des öfteren, allein im Wald stehen lassen und Wildtieren hinterher flitzen, nicht besonders gut im Grundgehorsam stehen und oftmals auch nicht zuverlässig auf den Rückruf ohne Wildsichtung reagieren.

Nur wenn dein Hund wirklich sehr gut kontrollierbar in allen Alltagssituationen ist, sich fast immer abrufen lässt, wenn irgendetwas sein Interesse weckt, brauchst du an ein sogenanntes „Antijagdtraining“ zu denken. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du zunächst einmal den Rückruf in allen erdenklichen Situationen üben.

Anschließend kann mit dem Antijagdtraining begonnen werden. Dieses beinhaltet eigentlich mehr sinnvolle Management-Maßnahmen, denn wie gesagt, der Jagdtrieb selbst, lässt sich im Normalfall nicht abtrainieren. Dennoch können wir mit folgenden Maßnahmen erreichen, dass der Hund nicht unerwünscht wildern geht.

1.Radius einhalten

Zunächst bringst du deinem Hund bei, in einem bestimmten Radius bei dir zu bleiben. Fakt ist, dass sich der Hund umso schwerer kontrollieren lässt, je weiter er von dir entfernt ist. Wenn dein Hund meistens 10 bis 15 Meter von dir entfernt ist, ist es um so wahrscheinlicher, dass er sich an dir orientiert und auf deine Anweisungen reagiert.

2.Blickkontakt

Ein Hund, der permanent mit einem „halben“ Ohr bei dir ist und sich angewöhnt hat, öfter den Blickkontakt aufzunehmen, lässt sich logischerweise leichter kontrollieren, als ein Vierbeiner, der schon nicht mehr reagiert, wenn er vertieft im Gras schnüffelt. Deshalb empfehle ich, bei jedem Spaziergang den Blickkontakt zu üben. Der Hund sollte auf ein bestimmtes Signal, sofort und zuverlässig mit dir in einen Sichtkontakt treten.

3.Auf dem Weg bleiben

Wenn dein Hund die vorgegebenen Wege nicht verlässt, hast du ihn besser im Blick und kannst rechtzeitig reagieren, wenn er einem Hasen hinterher hetzten will. Stromert der Vierbeiner im Gebüsch herum und du siehst gar nicht, was er da macht, brauchst du dich auch nicht wundern, wenn er plötzlich weg ist und du allein im Wald stehst. Ein weiterer positiver Aspekt ist, das sich  AUF den Wegen meistens weniger Wildtiere befinden, als abseits im Gestrüpp oder hohem Gras. Die Möglichkeit, dass dein Hund hier also ein Reh aufscheucht, sind weitaus geringer.

4.Impulskontrolle

Reagiert dein Hund oftmals stürmisch, ungeduldig und wird hibbelig, sobald er eine Bewegung wahrnimmt? Dann ist es wichtig, zunächst die Impulskontrolle, also die Selbstbeherrschung des Hundes zu fördern. Er solle ruhig und gelassen bleiben, wenn du die Autotür aufmachst, den Napf hinstellst, andere Hunde, Jogger oder Radfahrer vorbei kommen und wenn andere Haustiere, z.B. Pferde oder Ziegen, sich bewegen.

5.Wild anzeigen

Ein weitaus schwierigerer Trainingsschritt besteht darin, dem Vierbeiner beizubringen, NICHT dem Wild hinterher zu jagen, sondern zu ZEIGEN, dass da irgendwo Wildtiere sind. Ein Hund, der gelernt hat, dass es sich lohnt, seinen Menschen auf ein Kaninchen aufmerksam zu machen, wird sicherlich leichter zu kontrollieren sein, als einer, der „sich völlig vergisst“ und losrennt, bevor wir reagieren können.

6.Ersatzjagd

Einige Hunde jagen mehr oder weniger, weil es das einzige „Highlight“ auf dem Spaziergang ist. Vielen Vierbeinern ist schlichtweg langweilig und es ist eine willkommene Abwechslung, einen Hasen zu verfolgen. Die Arbeit mit dem Futterbeutel eignet sich hervorragend oder aber eine andere Lieblingsbeschäftigung des Hundes kann beim Gassi zur Routine werden, so dass er sinnvoll beschäftigt ist und gar nicht erst permanent nach Wild Ausschau hält.